Aquarium einrichten Anleitung
Du hast dich dazu entschlossen in die Welt der Aquaristik einzutauchen und möchtest ein Aquarium einrichten? Hier wollen wir dir einige Tipps für den Start als Aquaristik-Neuling geben, die dir dabei helfen dein erstes Aquarium-Projekt in Angriff zu nehmen und langfristig Freude an deinem neuen Hobby zu haben. Viel Spaß beim Aquarium einrichten!
Erste Überlegungen, Planung und Kauf
Damit der Start gelingt und du lange Freude an deiner Unterwasserwelt hast, solltest du die Einrichtung deines Aquariums sorgfältig planen. Ein Aquarium ist eine Kopie der Natur im Kleinformat. Das bedeutet, dass die in der Natur herrschenden Bedingungen bestmöglich nachempfunden werden müssen, damit sich deine Fische und Pflanzen rundum wohlfühlen und ihre interessanten Verhaltensweisen preisgeben.
Dabei spielen die Auswahl des Aquariums und geeignetes Zubehör eine entscheidene Rolle.
Aquarium Komplettset und weiteres Zubehör
Für Anfänger eignen sich Aquarium Komplettsets sehr gut. Befinden sich doch zahllose (Einzel-)Produkte auf dem Markt, die den Aquaristik-Neuling überfordern können. Aber keine Angst! Hast du deine ersten Erfahrungen gemacht, wirst du immer vertrauter mit der Materie und die Orientierung fällt dir leichter.
Mit einem Aquarium Komplettset hast du den Vorteil, dass alle Geräte, wie Beleuchtung, Heizung und Filter mit dem Becken mitgeliefert werden. Die Komponenten sind aufeinander abgestimmt, so passen Filtertechnik und Heizstab zur Größe des Beckens.
Lass dich bei der Auswahl deines Sets jedoch nicht von Billig-Angeboten verführen! Die Qualität des Aquarium Zubehörs spielt eine wichtige Rolle für das Gleichgewicht in deinem Mini-Biotop. Um diese günstigen Preise anbieten zu können, sparen Hersteller an vielen Ecken, was zu Problemen führen kann. Ist zum Beispiel die Lichtleistung der mitgelieferten Beleuchtung zu gering dimensioniert, hindert dies das Wachstum der Pflanzen, was wiederrum zum Algenwachstum beiträgt. Hier gilt die Devise: Einmal gespart ist oft doppelt gezahlt.
Hier findest du Tipps zur Auswahl eines Aquarium Komplettsets.
Neben dem Aquariumbecken und dem technischen Zubehör benötigst du für die Einrichtung und alltäglichen Pflege weitere Dinge, wie zum Beispiel Schläuche und Eimer für den Teilwasserwechsel oder einen Käscher. Nimm dir Zeit und erstelle eine Liste mit allen, was du für dein neues Hobby benötigst. Bei der Planung hilft dir unsere Einkaufsliste für die Erstausstattung.
Worauf solltest du bei der Planung deines Aquariums achten?
Die Natur mit all ihren Lebensräumen und Fischarten ist unglaublich vielfältig. Das heißt, du solltest dich vor der Einrichtung des Aquariums fragen, welchen Lebensraum du für welche Fische erschaffen möchtest. So kannst du mit einem Gesellschafts-Aquarium mehrere Fischarten gemeinsam oder in einem Artenbecken sehr ähnliche Fische halten und dich damit auf einen Lebensraum konzentrieren. Es ist auch möglich den Fokus auf nur eine Fischart zu legen und für diese ein maßgeschneidertes Aquarium schaffen.
Diese Überlegungen sind grundlegend, da von diesen Entscheidungen die Größe des Beckens, Wasserbedingungen, Temperatur und die Auswahl der Fische abhängen.
Hier findest du eine Übersicht über Aquariumarten.
Unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung hilft dir bei jeder Art Aquarium!
Aquarium einrichten: Schritt für Schritt-Anleitung
Du hast alles, was du benötigst zur Verfügung. Jetzt geht’s an das Aquarium einrichten!
Die Standortwahl
Der richtige Standort deines Aquariums sollte gut überlegt sein. Darauf solltest du achten:
- Achte darauf, dass das Aquarium vor direktem Sonnenlicht geschützt ist. Damit vermeidest du übermäßiges Algenwachstum. Im Sommer schützt dies davor, dass die Sonne das Aquarium zusätzlich aufheizt.
- Das Becken sollte an einem ruhigen Ort stehen, denn häufiges Vorbeigehen sorgt für Unruhe und kann Stress bei den Fischen verursachen.
- Aquarien können sehr schwer werden. Das Eigengewicht des Beckens, das Wasser sowie Kies und Steine können ein Aquarium mit einer Länge von 120cm eine halbe Tonne wiegen lassen. Der Unterbau des Aquariums sollte also stabil sein. Aquarien-Unterschränke haben den Vorteil, dass sie auf das hohe Gewicht ausgelegt sind.
- Das Becken muss auf einem ebenen Untergrund aufgestellt werden. Benutze eine Wasserwaage, damit du den Unterbau exakt austarieren kannst. Lege eine Styroporplatte/Isoliermatte zwischen Unterschrank und Becken, denn kleine Unebenheiten können Spannungen erzeugen und damit zum Glasbruch führen!
- Du möchtest deine Unterwasserwelt genießen, platziere das Aquarium also so, dass du das bunte Treiben gut und bequem beobachten kannst.
Aquarium aufstellen und Technik installieren
Das Aquarium einrichten kann beginnen. Dein Becken steht auf einem stabilen und ebenen Untergrund. Als nächstes installierst du alle technischen Geräte. Halte dich genau an die Einbau- und Betriebsanleitung.
Beachte die dabei alle Sicherheitshinweise, denn die Kombination von Strom und Wasser kann bei Fehlfunktionen und unsachgemäßen Gebrauch lebensgefährlich sein!
Die Heizung und das Thermometer anbringen
Benutzt du einen Stabheizer, bringst du ihn in einer Ecke des Aquariums an. Ein Bodenheizkabel wird auf dem Boden des Beckens verlegt. Das Thermometer sollte gegenüber der Heizung angebracht werden, da sonst die Messwerte verfälscht werden können.
Den Filter einrichten
Bestücke den Aquarienfilter mit dem mitgelieferten Filtermaterialien. Einen Innenfilter setzt du an der Beckenrückseite oder in einer hinteren Ecke ein. Der Wasserrücklauf muss etwas unterhalb der Wasseroberfläche liegen. Berücksichtige, dass der Filter auch später im eingerichteten Aquarium gut erreichbar ist.
Der Filterstarter
Der Filter soll das Wasser in einen natürlichen Gleichgewicht halten. Dazu benötigt er Bakterien, die diese Arbeit übernehmen. Ein neuer Filter ist biologisch tot, sodass wir ihm diese Bakterien erst zusetzen müssen. Dafür kannst du entweder bereits benutztes Filtermaterial dem neuem beimengen oder einen Filterstarter einsetzen.
Die Rückwand anbringen
Als nächstes reibst du die Scheiben des Beckens mit Essigwasser ab und spülst es sorgfältig. Jetzt kannst du die Rückwand anbringen. Wenn du dich für eine Folie entschieden hast, hilft dir ein Schaber dabei, Luftbläschen zu entfernen.
Ein echter Blickfang sind fertige Rückwände, die mit einem 3D-Felsenlook, die für eine naturnahe Optik sorgen. Die Auswahl an Rückwänden in unterschiedlichen Preiskategorien ist groß. Hier entscheidet dein persönlicher Geschmack! Bedenke, dass solch eine Innenwand mehr Platz in deinem Aquarium in Anspruch nimmt als eine Folie. Außerdem muss die Wand so befestigt werden, dass kleine Fischer nicht zwischen Becken- und Rückwand gelangen können. Du befestigst die Rückwand mit Aquarium-geeigneten Silikonkleber.
Der Bodengrund wird eingefüllt
Bevor du Kies oder Sand einfüllst, verteile Depotdünger. Dieser sorgt für das Wohlergehen deiner Pflanzen. Der Kies oder Sand sollte vor Gebrauch gründlich gespült werden. Wasche ihn in der Dusche oder Badewanne solange bis das Wasser klar ist.
Anschließend kannst du das Aquarium so mit dem Sand oder Kies so füllen, dass eine 5-6cm dicke Schicht entsteht. Verteile den Sand oder Kies so, dass die Schicht zur Rückwand hin dicker wird. Das lässt das Aquarium tiefer wirken und die hinteren Pflanzen erhalten mehr Halt.
Du hast Dekorationen wie Steine, Wurzeln und andere Versteckmöglichkeiten? Platziere sie nun und achte dabei darauf, dass z.B. Steinhaufen stabil gestapelt und sicher sind.
Wasser marsch und die ersten Pflanzen einsetzen
Fülle das Aquarium nun zu etwa einem Drittel mit wohltemperierten Wasser. Damit der Kies oder Sand nicht aufgewirbelt wird und das Wasser so klar wie möglich bleibt, kannst du das Wasser über einen Teller einlaufen lassen.
Jetzt kannst du mit der Bepflanzung beginnen. Kürze die Wurzeln mit einer Schere ein wenig, dies regt das Wachstum an. Forme mit den Händen ein kleines Loch in den Kies und setze die Pflanze ein. Bei der Bepflanzung ist darauf zu achten, dass nicht zu viele Pflanzen eingesetzt werden, um den Fischen genügend Schwimmraum zu überlassen.
Hübsch sind hochwachsende Pflanzen im Hintergrund. Im Vordergrund eignet sich eine Solitärpflanze, die als Einzelpflanze die Blicke auf sich zieht.
Betrachte das Aquarium während des Einsetzen der Dekoration und Pflanzen immer mal wieder von vorne, damit du ein Gefühl für das Gesamtbild bekommst und später nicht mehr oft ins Aquarium greifen musst, um optische Änderungen vorzunehmen.
Restliches Wasser einfüllen, Abdeckung aufsetzen und Geräte in Betrieb nehmen
Es ist fast geschafft. Nun kannst du das Aquarium voll mit Wasser befüllen! Denke dabei wieder an den Teller. Setze die Aquarienhaube auf, schalte das Licht ein. Es empfiehlt sich eine Zeitschaltuhr anzubringen, um die Beleuchtung automatisch an- und auszuschalten. Nun kannst du Heizung und Filter anschalten.
Die Einfahrphase
Jetzt fehlen nur noch die Fische! Doch bevor du die ersten Bewohner einziehen lassen kannst, muss dein Aquarium „eingefahren“ werden. Das frisch eingerichtete Aquarium ist noch „tot“; bevor alle Stoffwechsel-Aktivitäten so von statten gehen, dass ein stabiles Mini-Biotop entsteht, müssen sich Bakterien vermehren und die Wasserwerte auf die gewünschten Bedingungen bringen. Dies dauert etwa vier Wochen.
In dieser Zeit solltest du die Wasserwerte mehrmals in der Woche überprüfen. Sei geduldig und überspringe diesen Schritt in keinem Fall, denn nur wenn sich ein biologisches Gleichgewicht eingestellt hat, können die Bewohner einziehen.
Worauf solltest du in dieser Phase achten? Und woher weißt du, wann du deine Fische einziehen lassen kannst? Diese Fragen behandeln wir in einem separaten Artikel zur Einfahrphase.
Deine Fische ziehen ein!
Seit der Einfahrphase sind nun einige Wochen vergangen und alles arbeitet nach Plan. Das Aquarium einrichten ist nun fast abgeschlossen, jetzt müssen nur noch deine ersten Fische in ihr neues Zuhause einziehen.
Wichtig ist, dass du dein Aquarium nicht überbesetzt. Bedenke, dass alle Fische deines Aquariums ähnliche Ansprüche an Temperatur und Wasserwerte legen müssen.
Auch solltest du darauf achten, dass du die Fische nach Wasserzonen aussuchst und zum Beispiel nicht nur Boden-bewohnende Fische einsetzt. Informiere dich über die verschiedenen Fischarten und deren Anforderungen mithilfe von Aquaristik- und Fischratgebern und lasse dich von deinem Zoofachhändler diesbezüglich beraten.
In unserer Liste „Fische für Anfänger“ findest du Infos zu einer kleinen Auswahl von Fischen, die sich ideal für Anfänger eignen.
Für den Transport vom Zoohandel bis nach Hause werden die Fische in Plastiktüten mit Wasser gesetzt. Achte im Sommer bei hohen Temperaturen oder im Winter bei Kälte darauf, dass die Fische keinen extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt sind. Dazu kannst du die Fischtüte in eine Styroporbox, die isolierend wirkt, legen.
Bevor die Neuankömmlinge in das Becken gesetzt werden, legst du die Tüte mit den Fischen für etwa 30 Minuten auf die Wasseroberfläche, damit sie sich an die Temparatur ihres neuen Heims gewöhnen können. Lass nach und nach immer etwas Aquarien-Wasser in die Tüte einfließen. So machst du es den Fischen leicht, sich an das neue Wasser anzupassen.
Mehr Infos findest du in unserem Artikel „Fische kaufen und einsetzen„.
Zum Abschluss, haben wir ein kleines Video erstellt, in dem die Schritte noch einmal kurz dargestellt werden. Viel Spaß mit deinem Aquarium :-)!