Alles rund um Aquarium Beleuchtung
Die Aquarium Beleuchtung ist ein entscheidener Ökofaktor in deinem nachgestellten Biotop. Dabei ist das Licht wichtiger für die Pflanzen als für die Tiere. Denn es ermöglicht den Pflanzen Fotosynthese zu betreiben. Damit entgiften sie das Wasser, entziehen Algen die Nahrungsgrundlage und produzieren Sauerstoff, den Fische zu Atmen benötigen.
Achte darauf, dass dein Aquarium wenig natürlichem Tageslicht ausgesetzt ist. Denn in Kombination mit der Aquariumbeleuchtung können sich Werte verschieben, die das Algenwachstum fördern.
Was ist die richtige Beleuchtungsdauer?
- Um die natürlichen Lebensbedingungen nachzuahmen, solltest du auch im Aquarium einen Tag-Nacht-Rhythmus einhalten. Nutze am besten eine Zeitschaltuhr, um die tägliche Beleuchtung auf 8-10 Stunden zu regulieren.
- Wenn du abends länger beleuchten möchtest, da du erst dann Zeit für Beobachtungen hast, schalte das Licht morgens einfach später ein. Wenn du die Beleuchtungszeit verschieben möchtest, gewöhne deine Aquariumbewohner schrittweise daran (immer um ca. 30 Minuten).
- Möglich ist auch eine Mittagspause von 2 oder 3 Stunden. Diese Unterbrechung kann auch das Algenwachstum hemmen.
- Ideal ist es, wenn du den Sonnenaufgang und -untergang simulierst – entweder indem du (bei mehreren Röhren) das Licht nach und nach ein-/ausschaltest oder einen Beleuchtungs-Computer verwendest.
Das solltest du über Licht wissen
Damit du die richtige Entscheidung bei der Beleuchtungswahl treffen kannst, hilft dir dieses kleine Grundlagen-Wissen rund um das Thema „Licht“.
Was ist Licht?
Licht ist elektromagnetische Strahlung. Für das menschliche Auge ist nur der kleine Bereich zwischen 380 und 750 nm sichtbar.
Was ist ein Farbspektrum?
Licht hat verschiedene Wellenlängen, die wir durch ein Prisma (oder durch Regenwolken/Regenbogen) als Farben wahrnehmen. Im weißen Licht befinden sich alle Spektralfarben. Darunter sind die Farben, die wir sehen können- als auch die für die Menschen nicht sichtbaren Bereiche, wie die Infrarot- oder Ultraviolett-Bereiche.
Diese Wellenlängen liegen in unserem sichtbaren Bereich:
Was bewirken die Lichtfarben?
Mithilfe künstlicher Beleuchtung können wir das Farbspektrum beeinflussen.
Wichtig für das Wachstum der Pflanzen sind die Wellenlängen blau und rot, da sie das Chlorophyll am besten aufnehmen und dadurch für die Fotosynthese nützlich sind. Grün hingegen kann am wenigsten genutzt werden und wird deswegen reflektiert oder durchgelassen (aus diesem Grund sehen die Blätter in unseren Aquarien so saftig grün aus).
Überwiegt der rote Lichtanteil, so wachsen die Pflanzen zwar stark, sind aber eher licht und labil. In blauem Licht wachsen Sie sehr langsam, aber kompakt. Daher ist ein ausgewogener Anteil von blauem und rotem Spektrum für das Pflanzenwachstum optimal.
Wie wird Licht gemessen?
- LUX (lx)
LUX gibt die Beleuchtungsstärke auf einer Fläche an. Beispiele: Nacht und Vollmond ca. 25 lx, Mittagssonne im Tropensommer 80.000 lx - Lumen (lm)
Lumen ist die Lichtleistung, die von einer Lampe in alle Richtungen abgestrahlt wird. - Kelvin (K)
Kelvin ist die Maßeinheit für die Farbtemperatur – also der Lichtfarbe. Höhere Werte stehen für den kalten, bläulichen Bereich (gerne in der Malawisee-Aquaristik angewandt) und niedrigere Werte für den warmen rötlichen Bereich.
Zur Orientierung: Die Lichtfarben von Lampen sind in drei Gruppen eingeteilt. Warmweiß (2000-3000 K), Neutralweiß (ca. 4000 K)und Tageslichtweiß (5000 K). Für Aquarien wichtige Werte liegen zwischen 4000 K und 7000 K. Bei Meerwasser-Aquarien sollte der Kelvin-Wert über 10.000 K liegen. - Farbwiedergabe-Index (Ra)
Der Farbwiedergabe-Index/CRI gibt die Wirkung der Farbe an, die das Licht auf einen farbigen Gegenstand at. Je höher der Wert, desto natürlicher der Eindruck.
Worauf solltest du bei der Wahl deiner Aquarium Beleuchtung achten?
Wenn du dich für ein Aquarium Komplettset entschieden hast, ist meist die passende Beleuchtung im Gesamtpaket enthalten. Vielleicht möchtest du die Lichtverhältnisse noch genauer – zugeschnitten auf dein Projekt- gestalten oder dir reichen die mitgelieferten Leuchtmittel nicht aus. Hier wollen wir dir einen Überblick darüber geben, was du bei der Beleuchtungsplanung bedenken solltest.
Wichtig für optimal abgestimmtes Licht sind vor allem Farbabstimmung, Lichtausbeute und Effizienz. Im Süßwasser-Aquarium benötigen die Pflanzen einen ausgewogenen Anteil von rotem und blauen Farbspektrum.
Es gibt viele Möglichkeiten, Produkte und Anbieter für Aquarium-Beleuchtung. Hinterfrage stets übertriebene Werbe-Versprechen oder beeindruckene bunte Diagramme. Konzentriere dich bei der Auswahl auf folgende Punkte:
- Lichtausbeute, bzw. Energieffizienz (Lumen pro Watt – lm/W)
- Farbtemperatur/Lichtfarbe (Kelvin – K)
- Abstimmung des Farbspektrums (je nachdem ob für Pflanzen oder Korallen im Meerwasser-Aquarium)
- Lichtdurchdringung
- Naturtreue Farbwiedergabe
- Lebensdauer
KLICK-TIPP: Mit dem Farbtemperaturtester kannst du die Auswirkung der Farbtemperatur auf dein Aquarium testen!
Beleuchtungstechniken im Überblick
Leuchtstoffröhren
Leuchtstoffröhren sind die am häufigsten eingesetzten Leuchtmittel in Aquarien. Dabei unterscheidet man zwischen T8-Röhren und T5-Röhren. Eine T5-Röhre hat einen geringeren Durchmesser (16mm) als die T8-Röhre (26mm). Außerdem gibt sie mehr Licht auf weniger Platz und durch den geringeren Durchmesser lassen sich mehr Röhren in der Abdeckung platzieren. Die T8-Röhre hingegen arbeitet deutlich effizienter, so ist die Lichtdurchdringung geringer, die jedoch Energieeffizienz besser. Bei nicht zu hohen Becken (<40 cm) bist du mit einer T8-Röhre gut bedient.
LED
LED-Lampen existieren als Spots, Leuchtstreifen, Leuchtbalken oder auch Hängelampen. Früher ging man davon aus, dass sie das Pflanzenwachstum nicht optimal unterstützen. Doch heutzutage – bei der richtigen Auswahl der Lampe – besitzen sie zahlreiche Vorteile gegenüber konventionellen Leuchtstoffröhren. Denn nach Stand der Entwicklung können LEDs aufgrund ihrer angepassten Lichtspektren für fast jede Art von Aquarium eingesetzt werden. Dazu weisen sie einen geringeren Stromverbrauch und eine längere Haltbarkeit auf.
HQL-Leuchten
HQL-Leuchten sind Quecksilber-Hochdruckbrenner mit Leuchtstoff. Für den Betrieb benötigst du ein Vorschaltgerät. Diese Lampen bieten nur ein begrenztes Farbspektrum und auch wegen des geringen Wirkungsgrades werde Sie heute nur noch wenig eingesetzt.
Mehr Infos zur richtigen Aquarium Beleuchtung!
KLICK-TIPP: Lichtintensivität-Rechner
Rechne einfach aus, wie viel Lumen du für dein Aquarium benötigst!
KLICK-TIPP: Hier findest du detaillierte Infos zum Licht im Pflanzenaquarium. Auch für Aquarien mit tierischen Bewohnern sind diese Infos sehr hilfreich!
VIDEO-TIPP: 3 Fakten über Aquarium Beleuchtung von GarnelenTv